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Werner Reichel
 

Zwei Drittel der Kinder mit Migrationshintergrund brechen im oberösterreichischen Bezirk Urfahr-Umgebung die Schule vorzeitig ab, haben keinen Schulabschluss. Fünf Wiener Multikulti-Bezirke, mit Favoriten an der Spitze, führen die Schulabbrecher-Hitparade an. In Favoriten schaffen nur noch drei von vier Schülern den Pflichtschulabschluss. Österreichweit liegt die Quote bei knapp 13 Prozent.

Diese katastrophalen Zahlen hat das IHS veröffentlicht. Ö1 berichtet im Morgenjournal. Leider ist die komplette IHS-Studie im Internet nicht zu finden, man muss sich also auf die von ORF, APA und anderen Mainstreammedien veröffentlichten Zahlen und Teilergebnisse stützen. Aber selbst aus diesen selektiv veröffentlichten Daten kann man das wichtigste Ergebnis dieser Studie herauslesen:

Bei Kindern mit Migrationshintergrund ist die Schulabbrecherquote dramatisch höher als bei ihren autochthonen Altersgenossen. Weil das politisch korrekte Medien so aber niemals sagen oder veröffentlichen, interpretiert man so lange um den heißen Brei, bis die Zahlen die linken Klischees und das linke Weltbild bestätigen. Und das geht so: „In den Städten sind mehr junge Menschen betroffen als am Land. Allerdings: Wenn jemand Migrationshintergrund hat, dreht sich das Bild, dann ist es am Land schwieriger als in der Stadt“, berichtet der ORF, ohne diesbezüglich konkrete Zahlen zu nennen.

Man konzentriert sich auf einen Nebenaspekt, dass Migranten in der Stadt etwas besser als am Land abschneiden, um von der Kernaussage abzulenken, die zeigt, dass sich die linken Multikultiträume gerade in Alpträume verwandeln. Wie sieht die Abbrecherquote angesichts der demographischen Entwicklungen in zehn Jahren aus? Mit Sicherheit noch katastrophaler als jetzt.

Zurück zur Gegenwart: Die wesentlich aussagekräftigeren Vergleichszahlen zwischen autochthonen Schülern und Kindern mit Migrationshintergrund werden vom ORF unter Verschluss gehalten. Man weiß warum.

Die Lehre, die IHS-Studien-Autor und ORF aus dieser Studie ziehen: „Allein mit individueller Leistung oder Nicht-Leistung nach dem Motto ‚Selbst schuld‘ lassen sich die Zahlen nicht erklären.“ Stimmt. Neosozialisten und Multikultiapologeten sind immer der Meinung: „Wir sind schuld“.

Deshalb liefert man als Erklärung, warum Migrantenkinder am Land etwas schlechter als in der Stadt abschneiden, dass sie dort nicht im sozialen Gefüge integriert seien. Aha. Aus dem Gutmenschendeutsch übersetzt heißt das: Die Bauernschädln am Land mit ihrem latenten Rassismus sind unser eigentliches Problem.

Insgesamt haben übrigens die bösen Landbezirke Zwettl (NÖ), Rohrbach (OÖ) und Scheibbs (NÖ) die niedrigste Schulabbrecherquote. Was kann man gegen die hohe Zahlen an Schulabbrechern tun? Das fragt sich Ö1 und lädt dazu ausgerechnet jenen Mann ins Studio, der für die Schulen verantwortlich ist, die das Negativranking überlegen anführen: Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer.

Der brave Mann ist trotzdem nicht um gute Ratschläge verlegen und schiebt die Schuld an dem Bildungs- und Integrationsdesaster in Wien allen Ernstes auf die türkis-blaue Regierung. Dass in Wien die Sozialisten seit Jahrzehnten für die Schulen und damit für diese katastrophalen Zustände verantwortlich sind, kommt selbstredend nicht zu Sprache. Dass er, so wie sehr viele seiner Wiener Schüler, absolut nicht lernbereit ist, stellt Himmer auf Ö1 eindrücklich unter Beweis.

Das Wiener Bildungsdesaster will er mit noch mehr Sozialismus lösen. Er kommt mit ebenso ranzigen wie unwirksamen Rezepten daher. Etwa der Gesamtschule. Außerdem nutzt er den Auftritt, um Wahlwerbung für seine marode Partei zu machen und schwärmt von den Glanztaten seiner roten Ex-Ministerin Sonja Hammerschmid. Wäre sie noch im Amt, wir hätten nur noch Vorzugsschüler. Die Ö1-Redakteurin unterbricht die rote Märchenstunde nicht durch kritisches Nachfragen. Das macht nichts. Himmer demonstriert auch so eindrucksvoll, dass er und seine Politik nicht die Lösung, sondern das Problem sind.

Insofern hat Ö1 – wenn auch unabsichtlich – eine der Ursachen für dieses Destaster selbst herausgearbeitet.