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Kurt Ceipek
 

Es gibt zwar noch nicht einmal einen Wahltermin, aber der ORF wirft sich schon mit voller Vehemenz als Wahlkampflokomotive in die bevorstehende Schlammschlacht. Vorerst einmal fast ausschließlich für die Grünen. Dabei sind die bekanntlich nicht einmal im Nationalrat vertreten.

Am Samstag im Mittagsjournal in Ö1 durfte Werner Kogler ungestört eine Viertelstunde lang Wahlkampfparolen absondern, als hätte der ORF der Nicht-Parlamentspartei eine Belangsendung gespendet. (Den Wert dieser Spende müsste man gerechterweise in die Wahlkampfkostenrechnung einbeziehen.)

Weil Ö1 aber ohnehin nur von ältlichen Linkinnen und Linken konsumiert wird, musste man in einem Report Spezial am Montag Abend nachlegen. Da wurde Grünen-Chef Kogler wieder eine Belangsendung gestiftet. Auf Kosten der Gebührenzahler, versteht sich.

Dort durfte der grüne alte Herr über Sebastian Kurz herziehen (Zitat: „... irgendwelche Jungkanzler, die in Wirklichkeit eh nur oid san ...“) und lang und breit erklären, warum die österreichischen Grünen für die ganze Welt völlig unentbehrlich sind. ORF-Begleittext zu dem Beitrag: „Die Grünen reüssieren.“ Um dann zu bejubeln, dass in Deutschland und Irland die Grünen bei den EU-Wahlen besonders viel dazu gewonnen haben.

Zurückhaltend sind die ORF-Redaktionen vorerst noch bei Jubelberichten über die wunderbaren Sozialdemokraten. Offenbar will man erst abwarten, wie die unübersehbaren SPÖ-internen Versuche, Parteichefin Joy Pamela Rendi-Wagner rechtzeitig vor der Nationalratswahl loszuwerden, in den nächsten Wochen ausgehen werden.

Die ÖVP kommt in der ORF-Berichterstattung mehr oder minder gar nicht vor. Wenn über die Türkisen und Sebastian Kurz berichtet wird, dann geringschätzig und abwertend. Die ÖVP liegt in den Umfragen derzeit dermaßen weit voran, dass man nichts unversucht lassen darf, an diesem Vorsprung ein wenig zu knabbern.

Nachdem der ORF in den letzten Jahren seine Glaubwürdigkeit weitgehend eingebüßt hat und nur noch von ganz Linken und ganzganz Linken ernst genommen wird, dürfte das wenig Wirkung auf ÖVP- und FPÖ-Wähler zeigen.

Man muss aber als sicher annehmen, dass ORF und seine Spießgesellen wie Falter oder Tal Silberstein wenige Tage vor der Wahl einen passenden Skandal aufdecken werden. Vielleicht finden irgendwelche Agenten im Nachtkästchen von Sebastian Kurz das Buch „Zehn kleine Negerlein“ oder gar das Gedicht „Die Wanderratten“ von Heinrich Heine. Damit könnte man dann in den letzten Tagen vor der Wahl in bewährter Manier arbeiten.