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Andreas Unterberger
 

Es war ein Schulbeispiel, wie der öffentlich-rechtliche ORF unrichtige Fake-News schafft und wie diese dann begierig von allen linken Journalisten aufgegriffen werden. Tagelang war in zahllosen ORF-Beiträgen (vor allem denen eines neuen, von ganz links kommenden USA-Korrespondenten) die angebliche Dauer des bevorstehenden Besuches von Sebastian Kurz bei Donald Trump der zentrale Aspekt gewesen: Trump hätte für Kurz nur 15 Minuten Zeit. Womit für jeden Zuhörer die Botschaft transportiert wurde, dass das nur ein völlig unbedeutender Schmäh-Termin sein kann.

Es wurde dabei fast immer verschwiegen, dass das Zusammentreffen für 60 Minuten programmiert gewesen ist, dass die 15 Minuten nur jene Zeitspanne waren, in der sich Trump und Kurz unter vier Augen unterhalten sollten, und dass es bei anderen Staatsbesuchen oft gar keine gesonderten Vieraugen-Termine gibt.

Mit so verdrehter und selektiver Berichterstatung kann man natürlich Wirkung erzielen. Jedenfalls wurde dieser Anti-Kurz-Spin dann auch noch von dem ebenfalls seit jeher im trüben linken Mainstream segelnden ATV gezielt aufgegriffen. ATV gab eine Umfrage in Auftrag, die folgende Aussage abfragte: "Zwar gehören Staatsbesuche zu den Aufgaben eines Bundeskanzlers, aber 15 Minuten sind zu wenig, um wichtige Themen anzusprechen. Das ist nur eine PR-Aktion von Sebastian Kurz." Kein Wunder, dass der Großteil der Befragten einer so formulierten Aussage zustimmte (57 Prozent) - noch dazu, wenn die Falschbehauptung von den 15 Minuten auch tagelang im ORF zu hören gewesen ist.

Das Ganze ist ein Musterbeispiel, wie man durch das Doppelspiel zwischen selektiv-falscher Berichterstattung und skandalös-unprofessioneller Meinungsumfrage (eines Peter Hajek) zu hetzen versucht. Denn wenn eine Umfrage schon in der Frage die Fakten so verdreht und dann mit einer so untergriffigen Formulierung abschließt, dann ist völlig klar: Ein solcher Meinungsforscher ist künftig keine Sekunde ernstzunehmen. Noch dazu, wenn er sich dazu hergibt, eine solche Umfrage VOR dem Treffen zu machen, die dann aber erst NACH dem Treffen breitgetreten wird.

Diese Fragestellung ist so widerlich schlagseitig, wie wenn sie bei genau dem gleichen Wissensstand aber mit umgekehrter Schlagseite formuliert worden wäre. Beispielsweise so: "Finden Sie es nicht auch sensationell ehrenvoll für Österreich und Sebastian Kurz, wenn der amerikanische Präsident sich für ihn 60 Minuten Zeit nimmt, wobei er sogar 15 Minuten ohne Delegation unter vier Augen nur mit Kurz reden will, während er ja für viele andere Regierungschefs keine Zeit hat?"

Das Pech für Mainstream-Medien wie Meinungsforscher ist halt nur, dass immer weniger Menschen sie angesichts solcher Manipulationen noch erst nehmen.

Es war übrigens erstaunlicherweise das sonst auch nicht gerade für bürgerlichen Qualitätsjournalismus stehende "Profil", das dann den ORF-ATV-Hajek-Spin zurechtrückte. Es ließ bei "Unique research" nachfragen, wie die Österreicher die Reisetätigkeit des Bundeskanzlers beurteilen. Da fanden 56 Prozent diese "gut für Österreich", und nur 30 Prozent meinten, Kurz solle sich mehr um Österreich kümmern. Ähnlich positiv sahen auch die für "Österreich" Befragten die Kurz-Reise.