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Werner Reichel
 

Das arme Mädel! Im ORF sorgt man sich um eine 20jährige Dschihadistin. Böse Kurden haben das IS-Mitglied geschnappt. Schrecklich. Solange sie im Islamischen Staat ihr blutiges Unwesen getrieben hat, war die Welt offenbar noch in Ordnung. Aber jetzt leidet die islamistische Mörderbraut in einem kurdischen Gefangenenlager. Schluchz. Da muss man (= der Steuerzahler) doch etwas tun.

Wien.orf.at widmet der Gotteskriegerin die Titelgeschichte, auch das Ö1-Morgenjournal berichtet. Die Headline: „Wienerin in Syrien: Tauziehen um Rückkehr“ Das klingt so harmlos, klingt so, als ob ein nettes Mädchen aus dem roten Paradies  („Wienerin“) dunklen Kräften in die Hände gefallen wäre.

Lapidar heißt es: „Eine junge Wienerin soll in Syrien für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gekämpft haben.“ Näher wird darauf nicht eingegangen. Nur damit man weiß, wovon hier die Rede ist. Für den IS kämpfen bedeutet unter anderem: Frauen, Kinder, Männer verbrennen, köpfen, foltern, kreuzigen und was sich die kranken Gehirne der Islamisten sonst noch an Widerwärtigkeiten haben einfallen lassen.

Und als Detail am Rande, weil Gutmenschen innerhalb und außerhalb des ORF es so gerne ausblenden: Was Islamisten hassen, bekämpfen und ausrotten wollen, sind Ungläubige wie du und ich. Ob die 20-Jährige selbst Hand angelegt hat, ist zwar nicht bekannt, ist aber auch nicht entscheidend, sicher ist nämlich, dass sie für den Islamischen Staat aktiv war.

Egal, man tischt den Gebührenzahlern eine rührselige, linke Sozialromanze auf: „2014 fuhr das Mädchen von Wien nach Syrien und schloss sich dort den Islamisten an. Die 16-jährige lernte einen IS-Kämpfer aus Afghanistan kennen und wurde von ihm schwanger.“ Klingt nach Rosamunde Pilcher. Für das Happy End ist einmal mehr der heimische Steueresel verantwortlich.

Es ist stets dasselbe Denkschema, dieselbe Schablone. Toxische linke Gehirne können nicht anders. Diese ideologisch induzierte Täter-Opfer-Umkehr hat sich in ihrem Denken festgefressen. Die  IS-Mörderbraut ist das eigentliche Opfer, egal wie viele Menschen sie auf dem Gewissen haben mag. Schuld sind die Umstände, die Rahmenbedingungen (Kapitalisten, Amerikaner, Kreuzritter, Rassisten und all die anderen abgelutschten linken Feindbilder und Sündenböcke) und vor allem die Gesellschaft, also wir.

Weshalb es für Linke außer Frage steht, dass die immer weniger werdenden steuerzahlenden Kuffar die Gotteskriegerin um viel Geld wieder ins Noch-Reich der bösen Ungläubigen zurückholen müssen, wo sie und ihre Nachkommenschaft auf Kosten jener lebt, die sie hasst und bekämpft.  Und das ist das ganze Dilemma und die ganze Tragik des rezenten Europas.

Der Kinderanwalt der Stadt Wien sagt zum ORF: „In dieser Angelegenheit vertreten wir die Meinung, dass die Republik das Kind und die Mutter nach Österreich zurückholen müsste.“ Wer ist damit gemeint? Der Autor dieser Zeilen  ist definitiv nicht Teil dieses „Wirs“. Das  österreichische Volk ist mit ziemlicher Sicherheit – man denke an das Ergebnis der vergangenen Nationalratswahl -  mehrheitlich ebenfalls nicht der Meinung, dass man IS-Leute, egal ob mit oder ohne Kind, wieder zurückholen soll.

Aber was die Mehrheit der Österreicher denkt und will, ist solchen Leuten, ist dem Zwangsgebührenfunk bekanntlich egal.