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Kurt Ceipek
 

Wer sich auf die Internet-Posting-Seiten des ORF <debatte.orf.at> verirrt, bekommt viel wirres Zeug zu lesen. Das ist in den meisten derartigen Foren so. Interessant ist dagegen, dass die in den ORF-Foren publizierten Meinungen so gar nicht mit dem Durchschnitt der Meinungen der Mehrheit der ORF-Gebührenzahler in Einklang stehen. Hier herrschen links-grüne Profi-Poster.

Wer sich der nur schwer erträglichen Mühe unterzieht, ein paar hundert dieser Postings bei besonders heiß diskutierten Themen wie etwa dem Kopftuchverbot zu lesen, kann manchmal den Diskussionen schwer folgen. Oft denkt man: „Da fehlt doch was.“

Der ORF-Foren-Benützer „Sabetta“ weiß mittlerweile, warum da so manches fehlt: „Postings mit offensichtlich nicht-linker Gesinnung werden recht häufig gelöscht.“ Bei der Diskussion über das Kopftuchverbot für weniger als zehn Jahre alte Mädchen dürften dürften die ORF-Zensoren besonders eifrig agiert haben.

Sabetta dazu: Zuerst hatte ein User etwas aus Wikipedia über die Abschaffung des Kopftuchs in der Türkei gepostet. Das wurde von der Zensur gelöscht. ORF-Watch-Leser Sabetta antwortete unter anderem auf Diskussionsbeiträge, die vorschlugen, dass man die Missstände, die durch die SPÖ-Lehrer-Gewerkschafterin Susanne Wiesinger aufgedeckt wurden, am besten dadurch löse, dass man die Kreuze aus den Schulklassen entferne.

Sabetta: „Ich meinte dazu: ,Wohin sollen wir sie integrieren?’" Das war dem ORF-Zensor offensichtlich zu scharf. Kurz danach war dieses Posting verschwunden. „Nicht-Linke User werden dort anfallsartig bzw. launenhaft von der Zensur sekkiert“, ärgert sich Sabetta und fragt: „Muss man sich das gefallen lassen? Man lebt dort ja auch von der GIS-Gebühr. Linke Poster haben Narrenfreiheit, andere werden permanent gelöscht, beschimpft oder gesperrt.“ Das sei einer der Gründe, warum sich auf debatte.orf.at „eine linke ,Elite’ so etablieren konnte, dass sie fast alle Bereiche beherrscht, obwohl sie alles andere als eine Auswahl der Besten ist.“

Sabetta hat nun begonnen, mit Hilfe von Screenshots (Bildschirmfotos) die Zensurmethoden zu dokumentieren und fallweise festzuhalten, was denn gestrichen wird (samt Datum und Uhrzeit) und was nicht. Das habe er auch in den ORF-Foren mitgeteilt. Die Folge: „Ich wurde gesperrt.“ Der Grund dafür dürfte wohl sein, dass die Zensoren sich nicht gerne kontrollieren lassen wollen. Einen anderen Grund könne es nicht geben, denn „Ich habe dort keine rechtsextremen Ansichten vertreten, blieb immer freundlich und neutral“, betont Sabetta.

Seltsame Zensurpraktiken in den ORF-Foren zu dokumentieren klingt vielversprechend. ORF-Watch wird künftig fallweise über besonders interessante Verfehlungen berichten. Immerhin heißt es in den Grundregeln, die sich der ORF dazu selbst auferlegt hat. „Jede sachlich begründete Meinung ist uns willkommen.“

Klarer kann man es kaum ausdrücken. Komisch, dass sich das in der ORF-Debatten-Realität ganz anders liest.