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Niklas G. Salm
 

Der ultimative Härtetest – manchmal muss er einfach sein, weil man manchmal das innige Bedürfnis hat, die eigenen Grenzen auszutesten. Also mal an einem Montagabend die volle ORF-Dröhnung riskieren. Und zwar ohne vorher Arzt oder Apotheker zu konsultieren. Nur so. Einfach rein ins Vergnügen. Mut kann man nicht kaufen. Zuerst also „Im Zentrum“ via TVthek nachholen, dann „Thema“ mit dem Freispruch für alle Afghanen genießen und schließlich noch die ZIB2 mit Halbgott Wolf und dem Häuptling der Rothäute ertragen. Danach war an Schlaf so schnell nicht zu denken – mit weit aufgerissenen Augen galt es nur noch gegen das dringende Bedürfnis anzukämpfen, mit dem Kopf gegen etwas Hartes zu schlagen.

Zu „Im Zentrum“ gibt es hier schon eine eigene Kritik. „Thema“ war dann, wie von ORF-Watch-Autor Werner Reichel bereits am Vormittag hellseherisch angekündigt, keineswegs eine Aufarbeitung der Gefahr, die von der Masseneinwanderung aus dem Allah-Land ausgeht. Nein, es war wie vermutet eher eine Heiligsprechung der edlen Wilden aus dem Land der Taliban.

Werner Reichel hat es absolut richtig vorausgesehen. Der rote Faden durch den Beitrag war die mantraartige Wiederholung, dass die von der Regierung geplanten Großquartiere Gift wären und eine Unterbringung im Familienverband oder zumindest in kleinen Einheiten paradiesische Zustände garantiert. Es gab natürlich „Experten“, die natürlich großteils aus der Asylindustrie kamen. Und dazu einen Flüchtilanten-Psychiater, der ein wenig so wirkte, als wäre er selber ein bisschen traumatisiert.

Und selbstverfreilich gab es lern- und integrationswütige Vorzeigeafghanen und deren Gastfamilien. Haufenweise. Die Gastgeber kamen ob ihrer wundervollen Schützlinge nicht nur ins Schwärmen, eine Ersatzmama brach angesichts des positiven Asylbescheids vor der Kamera sogar in Freudentränen aus. Pathetischer ging es kaum noch. Na ja, versucht hat man es schon. Der eine Mohammed (oder Abdullah?) war Klassenbester mit glänzenden Berufsaussichten als Techniker. Ein anderer wollte unbedingt lernen, wie man Palatschinken macht. Ja, wegen der Kunst des Palatschinkenkochens kommt der Afghane nach Österreich, nicht etwa wegen des Sozialsystems. Merkt euch das!

Die wenigen Messerstecher (was sind schon plus 300 Prozent in ein paar Jahren?) sind natürlich Einzelfälle. Und psychisch angeschlagen. Wegen der Flucht und so. Und weil die Regierung so böse ist und sich nicht genug um die ganzen Jafars dieser Erde kümmert. Das bestätigt auch die Messerstecher-Anwältin Astrid Wagner, die einst schon dem Mörder Jack Unterweger hoffnungslos verfallen war.

Selbstverständlich kein Thema war der Islam, geschweige denn ein Problem. Nur ein Nazi oder Burschenschafter würde solche Verschwörungstheorien in Umlauf bringen, dass irgendwas zwecks Gewalt oder Messerdschihad mit dem Islam zu tun haben könnte! Bloß ein einziges Mal wurde die Religion des Friedens in „Thema“ überhaupt erwähnt – als ein Reservepapa einer Gastfamilie kundtat, dass er aufgrund des Allah-Kults Probleme befürchtet habe, aber sich dann zum Glück herausgestellt habe, wie befruchtend die Diskussion über Religion und Demokratie mit seinem Nachwuchs-Raketenwissenschaftler nicht sei. Halleluja!

Man blieb mit offenem Mund zurück. Zum Glück kamen dann gleich Evil Armin und Pizzakalif Kern, um dem Großhirn gleich noch den Rest zu geben. Es ging wieder, wie mittlerweile 17mal pro Tag, um die hochgefährliche BVT-Affäre. Und wieder wurde der Frage nachgegangen, was jetzt genau der Skandal daran sein soll. Leider konnte sie wieder nicht geklärt werden. Selbst der sonst stets alles durchblickende Armin Wolf stellte einem gewohnt hilflosen roten Häuptling mehrmals die Frage, wo genau der Skandal jetzt versteckt sei. Kern druckste herum, versuchte aber die gekünstelte Empörung hochzuhalten. Irgendwie zog sich das ganze Interview wie ein Kaugummi und drehte sich in erster Linie um einen zur Staatsaffäre aufgeblasenen linken Gehirnfurz. Und noch immer ist dem unbedarften Zuschauer nicht ganz klar, worum es von früh bis spät bei dieser Nullmeldung geht.

Dennoch wird der ORF genau so weitermachen, wie bisher. Es werden unter Garantie weiter alle messernden Bereicherer zu Einzelfällen mit psychischen Problemen umgedeutet, während die Masse der jungen Herren aus dem Lande des Propheten nichts sehnlicher will, als unsere Pensionen zu zahlen und unseren Altvorderen den Hintern zu säubern. Und natürlich Palatschinken zuzubereiten! Auch die BVT-Sache wird weiter täglich aus dem medialen Pansen hochgewürgt und wiedergekäut werden. Ohne dass irgendjemand je verstehen wird, warum und wieso.

Viel mehr Erkenntnis brachte dieses Selbstexperiment leider nicht. Aber nach so einem Start in die Woche kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen. Nein, natürlich nicht mit dem ORF-Programm – aber im wirklichen Leben…