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Kurt Ceipek
 

Folgende Besprechung könnte in Vorbereitung des Galaabends zur Verleihung des 8. Österreichischen Filmpreises stattgefunden haben.

„Filmpreisverleihung, das ist sehr schön. Also, was stellen wir in den Mittelpunkt dieser Galaveranstaltung?“

„Na, dass Österreich ein rechtsextremes Nazi-Land ist und eine fürchterliche schwarz-blaue Regierung hat.“

„Und wie setzen wir unsere politische Kritik in Szene?“

„Der Grissemann Christoph baut das in seine Moderation ein.“

„Was sagt er?“

„Er hat einen tollen Scherz auf Lager. Er sagt: ,Ich hab gestern Nacht wirklich geträumt, ich hätte die Frisur von Sebastian Kurz. Diesen Playmobilhelm, oder wie er sagt – Sicherung meiner Außengrenzen.’“

„Der Grissemann war auch schon einmal lustiger.“

„Da solltest du nicht so streng sein. Wir müssen ja auch an den Bericht über die Filmpreisverleihung im ORF-Radio denken. Diesen Sager vom Christoph werden wir im Radio natürlich bringen, auch wenn er nicht annähernd so witzig ist, wie er wahrscheinlich glaubt.“

„Aber was machen wir, wenn da keiner lacht? Das hört sich dann im Radio nicht gut an.“

„Ein paar von den 1000 Gästen lachen immer pflichtschuldigst. Schließlich gibt es nachher ein tolles Buffet. Und wenn der Lacher zu schwach ausfällt, dann verstärken unsere Techniker das. Die sind da super drauf.“

„Und etwas wirklich Lustiges hat der Grissemann auch auf Lager?“

„Und ob! Der Grissemann wird sagen: ,Immer wenn ich Sebastian Kurz sehe, denke ich mir, Ken und Barbie müssen einmal Sex gehabt haben.’“

„Au weh.“

„Diesen Grissemann-Scherz über den Bundeskanzler bauen wir natürlich auch in den Ö1-Bericht im Morgenjournal ein. Aber danach kommt sofort der Übergag. Nachdem der Grissemann das mit dem Sex von Ken und Barbie gesagt hat, sagt der Berichterstatter Benno Feichter: ,Respekt und Diversität, Empathie und Gleichberechtigung, Neugier und Mut waren die dominierenden Themen in Statements zu Politik, Kunst und Gesellschaft.’“

„Respekt, Empathie und Mut? Also das ist wirklich gut! Apropos gut. Warum haben wir ausgerechnet den Grissemann als Moderator genommen? Dem fällt doch schon lange nichts Witziges mehr ein.“

„Na, weil er beliebt ist. Vor allem bei der fast ausschließlich linken Runde von Künstlern und ihren Mitläufern, die da im Publikum sitzen. Die meisten von denen sind eh vom ORF abhängig.“

„Ja, eh. Am beliebtesten sind Kabarettisten und Schauspieler in Österreich erst dann, wenn sie nix mehr zusammenbringen. Der Grissemann ist da ein ganz typisches Beispiel.“

„Aber wenn wir schon eine so richtig böse politische Veranstaltung gegen dieses Volk von Nazis machen wollen, brauchen wir mehr als ein paar müde Scherze vom Grissemann.“

„Haben wir alles vorbereitet. Die Festrednerin, eine Doris Knecht ...“

„Müsste ich die kennen?“

„Wahrscheinlich nicht. Aber diese Frau jammert über das Land ,mit dem Sound des Rechtsradikalismus und Antisemitismus, in dem der Holocaust relativiert wird und wo rechtsradikale Burschenschaftler im Parlament sitzen und mitregieren' ...’“

„Das hört sich auch sehr gut an. Das muss auch in den Radiobericht.“

„Natürlich, das macht der Benno Feichter sicher sehr ordentlich. Außerdem werden wir ein paar von diesen Sagern auch im Kulturfernsehen unterbringen. Immerhin liefern wir da wieder einmal ein wunderbares Beispiel der Leistungskraft und Kreativität österreichischer Kultur ab.“

„Und was sagt der Feichter am Schluss von diesem Radiobericht?“

„Das werden besonders würdevolle Worte sein. Er sagt: ,Die Filmschaffenden haben sich selbst und das heimische Kino gefeiert und sich bei diesem Galaabend des österreichischen Films kämpferisch wie selten zuvor gegeben.“

„Ein schöner Abschluss. Und wofür kämpfen die ganzen Filmkünstler?“

„Na für mehr Subventionen. Die müssen ja auch von was gut leben.“

Nach Lektüre dieser Satire kann es unterhaltsam sein, den Ö1-Bericht dazu nachzuhören. Hier ist der Link dazu:

http://oe1.orf.at/player/20180201/501892