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Werner Reichel
 

Manchmal lohnt es sich frühmorgens den Fernseher einzuschalten. Auf ORF erfahre ich in der ZiB um 06.00, dass es in Calais in Frankreich eine Massenschlägerei gegeben hat. Verletzt wurden dabei: „mehrere Migranten und Menschen“.

Das erinnert mich an einen Ausspruch des deutschen Bundespräsidenten Heinrich Lübke. Bei einem Staatsbesuch in Liberia im Jahr 1962 begann er seine Rede mit den Worten: "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger!"

Ich zappe weiter und lande bei Puls4. Hier erzählt man mir wiederum, dass die Abhöraffäre in den Amtsräumlichkeiten von Vizekanzler Strache „ein Flop“ sei. Ein Flop? Ja, so klärt mich der Sender auf, denn die dort entdeckten technischen Gerätschaften seien völlig veraltet, kein Geheimdienst würde die heutzutage noch verwenden. Ja … Und warum ist es dann ein Flop? Eigentlich müsste der Aufhänger lauten: Entwarnung in der Abhöraffäre. Oder so ähnlich.

Die Puls4-Schlagzeile sagt viel über die Gesinnung des Redakteurs und die politische Schlagseite des Senders aus und enthält wenig Informationen über den eigentlichen Sachverhalt.  Dass Puls4 noch linker als der ORF aufgestellt ist, ist allerdings keine wirklich spannende Neuigkeit für die Zuseher.

Puls4 unterstellt mit einer solchen Formulierung, dass der verhasste Strache diese Geschichte lediglich für seine Zwecke nutzen wollte, daraus nun aber nichts geworden ist. Das ist aber eben nicht mehr als eine Unterstellung von Menschen, die diese Regierung aus ideologisch Gründen bekämpfen und ablehnen. Mit Journalismus hat das relativ wenig zu tun.

Es ist schon interessant, wenn man in den Nachrichten im Fernsehen mehr über die Sender und die dort werkelnden Journalisten erfährt, als darüber, was in der Welt tatsächlich passiert.