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Andreas Unterberger
 

Seit Tagen haben Dutzende ORF-Sendung als weitaus wichtigstes Thema das alte Liederbuch einer Burschenschaft mit grauslichen, aber - seit einem unklaren Datum - geschwärzten Inhalten. Deswegen wurde und wird ununterbrochen der Rücktritt des niederösterreichischen FPÖ-Spitzenkandidaten verlangt, der zu dieser Burschenschaft gehört (hat). Jetzt aber ist ein SPÖ-Gemeinderat unter Verdacht der nationalsozialistischen Wiederbetätigung - und gleichzeitig auch des schweren Kindesmissbrauchs - geraten. Über den wird in den meisten Sendungen aber nicht oder maximal als kleine Kurzmeldung am hintersten Rande berichtet. 

Dabei sind gegen den blauen Funktionär nicht einmal Erhebungen der Staatsanwaltschaft in Gang (nur gegen die für das Liederbuch Verantwortlichen), gegen den roten Funktionär sind nicht nur Erhebungen in Gang. Er ist auch in Haft genommen worden.

So ungleich über diese Vorfälle in zahllosen Sendungen zu berichten, ist der nächste ORF-Skandal. 

Umso amüsanter, wie der alte Freiheitliche Mölzer dem ORF-Verhörspezialisten Armin Wolf gekontert hat, als sich der entrüstet hat, wie es noch in der Nachkriegszeit solche üblen rechtsradikalen Texte geben konnte: Mölzer replizierte, dass in der Nachkriegszeit ja auch Kinder noch auf Horst oder Armin getauft worden sind, was eindeutig für eine ähnliche Gesinnung der Eltern spräche. Da hat es dem ORF-Armin die Rede verschlagen.

Nun gewiss: Niemand kann etwas dafür, wenn seine Eltern mit der Namenswahl ein politisches Bekenntnis abgelegt haben. Aber es ist schon ein Umstand, der ein wenig den ORF-üblichen Hass mildern müsste - wenn man ein wenig selbstkritisch nachzudenken imstande wäre.

PS: Noch ein anderer Vergleich für Fake-News-artige Verzerrungen im ORF: Im Nationalratswahlkampf ist dem Bruder eines prominenten ÖVP-Abgeordneten der Prozess wegen angeblicher Kindesmisshandlung gemacht worden. Darüber wurde ständig breit berichtet und zwar so, dass auch ohne Namensnennung bald jeder wusste, um wen es geht. Der Freispruch dieses Bruders hat dann viel weniger interessiert ...