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Werner Reichel
 

Die öffentlich-rechtlichen Anstalten in Österreich und Deutschland gehören zu den wichtigsten Propagandisten der Politischen Korrektheit. Die Journalisten der Staatssender sind so etwas wie die Hohen Priester dieser politischen Glaubensrichtung. Sie geben die Richtung gemeinsam mit ihren Gesinnungsgenossen aus Politik und Kultur vor, sie lehren und verkünden, was gut und was schlecht, was moralisch und was unmoralisch ist. Sie zerren alle auf den medialen Scheiterhaufen, die den schmalen Pfad der Politischen Korrektheit verlassen oder die Glaubenssätze dieser Politreligion hinterfragen.

Zu den Todsünden der Politischen Korrektheit gehört unter anderem der „Rassismus“. Wobei die Rassismus-Definition immer weiter gefasst wird.  Was mittlerweile als rassistisch gilt und was nicht, hat sich durch die konsequente Lobbyarbeit der politisch korrekt lizenzierten Opfergruppen dramatisch verändert. So sehr, dass selbst die sehr weit links stehenden öffentlich-rechtlichen Sender KiKA und SWR nun Kritik in diese Richtung einstecken müssen. Wer KiKA kennt, weiß wie absurd das ist. Auf dem Staatssender für Kinder werden den Kleinen Tag für Tag die wild wuchernden Metastasen des dahinsiechenden Neosozialismus, also Multikulti, Genderismus, Ökultismus, Antikapitalismus, Islamophilie etc., mit wenig subtilen Methoden näher gebracht.

Auf KiKA sollte der Kinderfilm „Nellys Abenteuer“ im November ausgestrahlt werden. Doch das rief den Zentralrat der Sinti und Roma auf den Plan. Dieser beschwerte sich, dass der Film „rassistische und antiziganistische Züge“ beinhalte. Die Grünen sprangen selbstredend auf den Rassismus-Zug auf. Sie sprachen sich gegen eine „unkommentierte“ Ausstrahlung aus. Das sind die Folgen einer völlig aus dem Ruder gelaufenen politischen Korrektheit:  Außer autochthonen, heterosexuellen Männern darf praktisch niemand mehr kritisch oder unvorteilhaft dargestellt werden, ohne dass sich irgendeine „Opfer“-Gruppe darüber echauffiert. Wir kennen die Vorwürfe: sexistisch, homophob, islamophob, antiziganistisch, antifeministisch, body-shaming etc.

Deshalb sind auch in deutschen Film- und TV- Produktionen die Bösewichter praktisch immer „bio“-deutsche Männer, zumeist sind sie obendrein noch böse Unternehmer und politisch nicht links. Das ist auch bei diesem Kinderfilm so, aber die, um es politisch korrekt auszudrücken, Sinti und Roma, wurden eben nicht ausschließlich positiv und als Opfer dargestellt. Und das geht in Zeiten wie diesen gar nicht. Wenn sich bei der öffentlich-rechtlichen Verkündigung der politisch korrekten Lehre versehentlich unbequeme Fakten einschleichen, wie bei diesem Film, dann wird selbst gegen den bigotten Staatsfunk die Rassismuskeule geschwungen. Die Geister die ich rief …

„Nellys Abenteuer“ wird übrigens nun früher als geplant auf SWR mit einer anschließenden Diskussion ausgestrahlt. Betreutes Fernsehen für Untertanen.