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Andreas Unterberger
 

Fernsehchefredakteur Dittlbacher hat  wenige Stunden vor der Wahl einen nur noch agitatorisch verstehbaren Beitrag in Auftrag gegeben, der ohne rasche Vorbereitung in einer ZiB-Sendung am Vorwahlsamstag abgespielt werden soll.

Der Ex-Arbeiterzeitung-Mann verlangte plötzlich einen Beitrag über den „Austrofaschismus“ und über ein Buch, das vor Monaten ein sehr linker Autor darüber geschrieben hat (ohne dass es auf dem Büchermarkt irgendwie reüssiert hätte).

Offenbar glauben die Genossen in ihrer Verzweiflung jetzt wieder einmal, die Dreißiger Jahre als Rechtfertigung dafür heranziehen zu müssen, dass sie eigentlich doch irgendwie die Guten wären. Dadurch soll davon abgelenkt werden, dass sie die Partei der Silberstein-Beauftrager, der Erfinder illegaler Pflegerinnen, der Auslöser der Waldheim-Kampagne und der 2000er-Sanktionen gegen Österreich sind. Dass sie die politischen Paten des Lucona-Skandals und des damit verbundenen Massenmordes gewesen sind.

Über all das darf bei einem Dittlbacher natürlich nicht berichtet werden. Hingegen muss immer wieder über den Ständestaat berichtet werden, der von den Genossen infamerweise zusammen mit dem Nationalsozialismus als „Austrofaschismus“ in einen Topf geworfen wird.

Dabei ist historisch eindeutig, dass die damalige Regierung die Demokratie deshalb ausgehebelt hat, um im Abwehrkampf gegen die Nazis zu reüssieren. Also eine verfassungswidrige Strategie für ein durchaus honoriges Ziel. Wobei es mehr als fraglich ist, ob eine andere Strategie damals effektiver gewesen wäre als jene, die das allein dastehende Österreich ja fünf Jahre lang durchhalten hat lassen (nachdem es auch vom faschistischen Italien fallengelassen worden war, an das es sich in seiner Isolation verzweifelt geklammert hatte).

ORF-Redakteure riskieren heute sogar einen Rüffel, wenn sie in Sendungen von „Nationalsozialismus“ sprechen. Kommt doch in diesem das Wort „Sozialismus“ vor. Und zeigt doch dieses Wort die geistige Verwandtschaft zwischen Rot und Braun mehr als deutlich.

Diese Verwandtschaft ist auch von Gudula Walterskirchen in einem ungefähr gleichzeitig erschienenen Buch über jene Zeit mit etlichen sehr starken und bisher unveröffentlichten Beweisstücken untermauert worden. Über dieses Buch der ausgewiesenen Historikerin gibt Genosse Dittlbacher aber natürlich nie einen Beitrag in Auftrag …