ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Beitrag Melden

Bitte um ein Stichwort, warum dieser Beitrag als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden

Kurt Ceipek
 

Zucker ist giftig. Das ist die Botschaft, die der ORF derzeit in Permanenz  seiner zwangsgebührenzahlenden Kundschaft einhämmert. Mit aller Vehemenz hat der ORF den Zucker zum gefährlichsten Mörder der Österreicher erkoren und gleich einen ganzen Programmschwerpunkt dazu konstruiert. „Zucker, das süße Gift“,  wird da lautstark und immer wieder hinausposaunt.

Und was ist wirklich dran an der Panikmache? Nicht viel, wie die Fachleute in den künstlich aufgeblähten Sendungen zum Thema unumwunden eingestehen. Nur die Menge macht’s. Wer täglich Unmengen an Torten und Schokolade in sich hineinschaufelt und dazu in rauen Mengen stark zuckerhältige Limonaden trinkt, lebt ungesund. Man kann aber auch ganz ohne Zucker sehr ungesund leben.

Was in der Ernährung besonders schädlich ist, hängt von Modeströmungen ab. Gewarnt wurde schon vor Brot, Nudeln und Semmeln, vor Fett sowieso, besonders vor dem tierischen Fett, vor Alkohol und Nikotin, vor Obst und Gemüse, wenn es nicht „bio“ ist, vor Fleisch, vor Kaffee, aber auch vor Tee, und und und... Dazu kommt, dass die Atemluft von Feinstaub belastet, das Wasser giftbeladen und die Böden verseucht sind. Ein Glück, dass wir nicht schon längst alle völlig vergiftet und tot sind.

Sicher ist: Zu viel Zucker ist schädlich. Genau so wie zu viel Fett, zu viel Fleisch, zu viele Eier und zu viel von allem schädlich ist. Selbst zu viel Kräutertee kann schaden. Das wusste schon der 1493 geborene legendäre Schweizer Arzt und Philosoph Paracelsus, der formulierte: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht’s, dass ein Ding kein Gift sei.“

Warum erklärt der ORF also ausgerechnet den Zucker zu seinem neuen Lieblingsfeind? Die Gründe dafür könnten finanzieller Natur sein, wie das im ORF bekanntlich gelegentlich der Fall ist. Schließlich kann der Sender ja nicht von den Zwangsgebühren alleine leben.

Der gemunkelte Verdacht, irgendwelche Handels- oder Industrieunternehmen könnten von der Zuckerverteufelung profitieren, ist – zumindest von uns – nicht zu beweisen. Selbst dann nicht, wenn in naher Zukunft die eine oder andere Unternehmensgruppe ihre ORF-Werbung deutlich steigern sollte. Das wäre ein Indiz, aber noch immer kein Beweis. Ausschließen kann man das aber auch nicht.

Jedoch kann man mit Sicherheit annehmen, dass der ORF ein neues ähnliches Thema finden wird, mit dem er seine Seher, Hörer und Leser wieder verunsichern und mit schlechtem Gewissen infizieren wird. Vielleicht sind es dann die Fische (vergiftetes Meer?) oder Eierschwammerl (vergiftete Waldböden?) oder Bier, Wein und Schnaps (Suchtgift Alkohol).

Was man als Konsument von allen diesen sinnfreien ORF-Kampagnen lernen kann: Setzen Sie auf ihren Hausverstand und auf Paracelsus. Genießen Sie alles, was Ihnen schmeckt, denn sehr wahrscheinlich wäre es besonders ungesund, auf kleine Genussfreuden zu verzichten. Wer nicht genießt, wird ungenießbar. Aber schlagen Sie nicht zu sehr über die Stränge und machen Sie genug Bewegung. Mehr können Sie für Ihre Gesundheit nicht tun.