ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Beitrag Melden

Bitte um ein Stichwort, warum dieser Beitrag als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden

Andreas Unterberger
 

„Niemand zweifelt mehr an einer kommenden blauen Ära. Einige zeigen unverhohlen Angst um ihre Arbeitsplätze, wenn die FPÖ die Nummer 1 werden sollte.“ So die Bilanz eines ORF-Insiders (der natürlich vollen Anonymitätsschutz garantiert bekommen hat) über das Stimmungsbild im Staatsfernsehen. „Der innere Kreis im Führerbunker (ZiB) versprüht bei internen Konferenzen noch Durchhalteparolen, auch wenn dort ebenfalls die Nerven schon frei liegen.“

Das Produkt dieser Angst bekommen Fernseher und Radiohörer seit Jahren täglich zu hören. Statt unabhängigen, kritischen und um Objektivität ringenden Journalismus zu machen, hat sich die rotgrüne Redaktion zu Propagandisten einer vermeintlich guten Sache gemacht, als welche sie das wirre Ideengebilde der 68er Ideologie ansieht.

Neben dem Wahlergebnis und der Wählerentwicklung nach rechts macht der ORF-Mannschaft auch die tiefe Spaltung in der SPÖ schwer zu schaffen, die sich seit Werner Faymanns Wende in der Asylpolitik aufgetan hat. Diese Wende entspricht zwar (viel zu spät) den Wünschen der großen Mehrheit der Österreicher.

Sie hat aber die ORF-Redakteure tief verunsichert. Ihr Herz schlägt ja an sich weiterhin ganz links. Die Redakteure stehen geistig nahe beim Wehsely-Glawischnig-Lager. Zumindest soweit sie überhaupt geistig irgendwo zu stehen imstande sind, und nicht nur um ihren eigenen gut bezahlten Job bangen, den sie sich durch treue Parteidienste oder Verwandtschaftsbeziehungen verschafft haben. Lange Zeit konnten sie dabei ohnedies glauben, dass die Unterschiede zwischen Rot und Grün Geschichte wären.

Jetzt aber die Wende Faymanns. Jetzt steht der SPÖ-Chef plötzlich auf der anderen Seite. Was ihn eigentlich zum Feind machen müsste. Aber er hat die Macht über die meisten Stiftungsräte und damit über das eigene Schicksal der ORF-Politruks.

Wohin sollen sie sich da wenden? Sie könnten einem in ihrer Lächerlichkeit fast leid tun – wenn wir nicht teuer dafür bezahlen müssten.

Keine dauerhafte Lösung für ihre Verzweiflung wird es wohl bringen, dass sie jetzt noch ein paar Tage einer „edlen“ Aufgabe nachgehen können: Sie filtern aus dem Filmmaterial alle jene Sequenzen heraus, die zeigen könnten, dass – ich sage es höflich – der Alterungs- und Verlangsamungsprozess bei Alexander van der Bellen schon überraschend weit fortgeschritten ist. Weiter als bei den anderen (nun ausgeschiedenen) alten Kandidaten. Und viel weiter als zu jenen Zeiten, da man Van der Bellen zuletzt in der Politik gesehen hat, also vor fünf Jahren.

Dieses Filtern ist ja wirklich ein menschlich netter Zug der ORF-Redakteure. Und es hat ganz sicher gar nichts damit zu tun, dass im ORF seit langem Linken gegenüber jede kritische Objektivität verpönt ist…