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Hans Joachim Fux
 

Die Positiva:

  • Eine österreichische Produktion, die auch international für Aufsehen sorgt. In Deutschland übernehmen die ARD und in der Schweiz SRF die Ausstrahlung. Man sieht die besten österreichischen Film- und Fernsehschauspieler: Maria Köstlinger, Martina Ebm, Bernhard Schir, Gerti Drassl, Nina Proll, Jürgen Maurer, Julia Stemberger usw.
  • Auch Regisseur Harald Sicheritz und Drehbuchautor Uli Bree verstehen ihr Handwerk.
  • Die Kaffeehäuser, die Straßen, Vorstädte, die Lebensart von Wien werden authentisch ins Bild gerückt, der Zuseher bekommt ein Gefühl für Wien.
  • Die Serie lebt von überzeugend dargestellten Figuren die durchwegs passend besetzt sind. Überraschende Wendungen, gewitzte Situationen, unterhaltsam dargestellte Peinlichkeiten. Die einzelnen Film-Charaktere sind gut aufeinander abgestimmt und passen so richtig zu- bzw. gegeneinander.
  • Der ORF kann sich regelmäßig über 800.000 bis 900.000 Zuseher freuen.

Die Negativa:

  • Die österreichischen 'Vorstadtweiber' sind angeblich der amerikanischen Erfolgsserie 'Desperate Housewives' nachempfunden.
  • Jedoch hat das amerikanische Vorbild durchaus auch weite Passagen wo man das Gefühl hat, man sieht 'normale Menschen' wie Du und ich, die zu einem normalen Leben fähig sind und die nicht gerade intrigieren.
  • So etwas aber wie bei den 'Vorstadtweibern', wo sämtliche Film-Figuren ununterbrochen lügen, betrügen, intrigieren und allen möglichen sexuellen Verfehlungen nachgehen, hat man in einem öffentlich-rechtlichen Sender noch nicht geboten bekommen.
  • Es kommen in der Serie Menschen aus der politischen Klasse, Menschen der Geschäftswelt und aus dem gehobenen Bürgertum vor.
  • Samt und sonders alle von ihnen werden im negativsten, verlogensten und bösartigsten Lichte dargestellt. Sexuelle Untreue ist in dieser Serie der Standard und Kinder werden grundsätzlich fremd-gezeugt. Hingegen kommt sexuelle Treue überhaupt nicht vor.
  • Die Frauen: untreu, stutenbissig und intrigantisch.
  • Die Männer: geldgierige, verschwörerische Machos, die jederzeit auch gegeneinander antreten.
  • Ich habe mir bisher immer nur eine Folge im Stück angesehen und machte den Fehler zwei Folgen gleich hintereinander an zu sehen: Mir wurde fast schlecht, und es war fast unerträglich, so viel Niedertracht verdauen zu müssen.

'Desperate Housewives' war ein Produktion der amerikanischen ABC, also einem  Privatunternehmen.

Was aber die 'Vorstadtweiber' betrifft:

Ist es wirklich die Aufgabe von öffentlich-rechtlichen Sendern – die durch Gebührenfinanzierung eigentlich die Aufgabe haben, den Zusehern hinsichtlich Moral und Sittlichkeit positive Vorbilder darzustellen, – ein derartiges Machwerk zu produzieren und zu senden?

Was ist mit dem Bildungsauftrag des ORF? Werden die Zuseher gebildet, wenn sie Figuren sehen, die einander das Leben ununterbrochen zur Hölle machen?

Eine Gesellschaft mit derart kaputten Menschen wie bei den 'Vorstadtweibern', mit derart verkommenen Charakteren und derart kaputten Familien, geht in kürzester Zeit den Bach hinunter. Es kann doch nicht die Aufgabe des ORF sein, derartige Negativbeispiele in der Bevölkerung populär zu machen.

Trotz der Star-Schauspieler und trotz des Publikumserfolgs muss die Frage gestellt werden: „Ist diese Serie eine Unterhaltung aus der untersten Schublade?“