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Andreas Unterberger
 

Typisch, wie man im ORF mit Kunden-Beschwerden umgeht. Mails werden erst nach fast drei Monaten beantwortet – und enthalten auch für eindeutige und schwere Fehlleistungen nicht einmal den Hauch einer Entschuldigung.

Anlass war eine ORF-Sendung am 24. Jänner – also 24 Tage nach Silvester –, in der Moderator Paul Lendvai allen Ernstes von „angeblichen sexuellen Übergriffen“ in Köln gesprochen hat. Eine Fehlleistung, die nicht einmal dadurch entschuldbar wird, dass Lendvai offenbar Tag und Nacht seinen biblischen Hass gegen Viktor Orban pflegt (der Lendvais allzu engen einstigen Kontakt mit kommunistischen Machthabern ans Tageslicht gebracht hat). Dass Lendvai deswegen offenbar nicht genug Zeit hatte, sich über Köln zu informieren. Oder aber dass er glaubt, solche Formulierungen seinem roten Paten Wrabetz schuldig zu sein, der ihn aus Dankbarkeit für die einstige Kooperation im ORF-Stiftungsrat immer weiter beschäftigt.

Wie auch immer. Fast genauso schlimm, wie Lendvais Geplapper ist die offizielle Antwort, die der ORF nach so langer Zeit jetzt der Fernseh-Konsumentin schickt, die sich damals noch am gleichen Tag beschwert hat: „Die Formulierung des Moderators ist zweifellos unscharf, was in einer Live-Sendung schon passieren kann. Die Übergriffe sind natürlich Fakt.“ Wir lernen: Für den ORF sind solche manipulativen Formulierungen – die ja ganz auf der Linie vieler anderer ORF-Verharmlosungen der Kölner und vieler anderer Übergriffe liegen – bloß eine Unschärfe, die schon mal passieren kann. Und dann erfrecht sich der antwortende Redakteur, ein Herr Stoppacher, sogar noch, das damit zu verteidigen, dass es ja noch „keine Verurteilungen“ gebe.

Fast glaubt man den Unterton herauszuhören: „wahrscheinlich eh nur ein paar hysterische Frauen“. Und jedenfalls gibt es weder durch Lendvai noch den ORF eine Entschuldigung.