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Kurt Ceipek
 

Ein Teilnehmer eines Faschingsumzuges in Maissau in Niederösterreich versetzte die Redaktion von ORF.at in helle Aufregung: „Empörung über Hetze bei Umzug“, wurde über der Meldung getitelt. Der Titel klingt nach einer Faschings-Demonstration radikaler Pegida-Aktivisten mit wilden ausländerfeindlichen Sprechchören und Ausschreitungen.

Erst bei genauerem Hinsehen entdeckte man, dass ein einzelnes Faschingsfahrzeug ziemlich dumm und geschmacklos geschmückt worden war. Das ist bei solchen Umzügen öfter einmal der Fall. Das Niveau ist dabei manchmal unterirdisch und bedauerlich. Aber wirklich erwähnenswert ist das nicht. Im Gegenteil: darüber groß in Bild und Wort zu berichten, bringt eher andere Spinner auf dumme Ideen.

Was viele ORF.at-Leser berechtigterweise maßlos ärgert ist die Auswahl dessen, was groß und breit berichtet wird, und was klein, verzerrt und versteckt im hinteren Teil der Nachrichten landet.

Ein Beispiel: Seit Wochen verbreitet eine große Horde junger Marokkaner im und rund um den Linzer Hauptbahnhof Angst und Schrecken. Diese Bande, die auch vor der Polizei keinerlei Respekt hat und sich dementsprechend verhält, ist offensichtlich nicht zu bändigen. Viele Pendler fürchten sich, wenn sie zum Linzer Bahnhof müssen.

Am vergangenen Wochenende kam es in und vor einer Linzer Disco zu einer Riesenschlägerei mit etwa 60 Beteiligten. 40 Polizisten mussten eingreifen. Das wurde von ORF.at in einer dürren Meldung berichtet, die man nur finden konnte, wenn man lange genug danach suchte. Was ORF.at dabei vergaß zu erwähnen: Auslöser der Massenprügelei waren wieder die unbändigen Marokkaner. Aber das – so mag sich der Autor des ORF.at-Beitrages gedacht haben – wird die Leser sicher nicht interessieren. Deshalb erspart man sich die Erwähnung. Man darf doch auch nicht arme Flüchtlinge in der Öffentlichkeit bloßstellen.

Die Links dazu:

Oberösterreich: http://ooe.orf.at/news/stories/2756365/

Niederösterreich: http://noe.orf.at/news/stories/2756654/