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Kurt Ceipek
 

Der Radiosender Ö1 ist bei vielen Österreichern beliebt, vor allem für die ausgestrahlte Musik, aber auch für die Kultur- und Wissenschaftsberichterstattung. Mit der Politik-Berichterstattung können sich dagegen fast nur rot-grüne Zeitgenossen anfreunden. Zu sehr setzen die fast ausschließlich dem linken Lager zuzurechnenden Redakteure der Politik-Redaktion darauf, den Hörern ihre Weltanschauung aufzuzwingen und sie darüber zu belehren, was sie für politisch korrekt und anständig halten.

Auf die erstgenannten Ö1-Hörer kommen nun weniger rosige Zeiten zu. Das hat ORF-Radiodirektor Karl Amon vor kurzem in einem Interview mit der Austria Presseagentur APA angedeutet. Kern seiner Aussage: Es soll weniger Musik, weniger Wissenschaft und mehr Wort geben.

Was „mehr Wort“ für den Hörer bedeutet kann man sich unschwer ausmalen. Ein kleines Detail aus der Programmreform, die im Herbst dieses Jahres in Kraft treten soll, verspricht nichts Gutes. Nach dem um 12 Uhr beginnenden Mittagsjournal soll anstelle der gelungenen und daher beliebten Musiksendung „Ö1 bis zwei“ eine einstündige Gesprächssendung folgen.

Für politikinteressierte Zeitgenossen, die sich nicht zum linken Lager zugehörig fühlen, klingt das nach einer gefährlichen Drohung. Von 13 bis 14 Uhr wird sehr wahrscheinlich wieder ungeniert rot-grünes Gedankengut breitgetreten. Das passiert in vielen Gesprächs- und/oder Diskussionssendungen in einer Form, die schon fast an Gehirnwäsche für die Hörer erinnert.

Wer gelegentlich die jeden Samstag von 17.05 Uhr bis 19.00 Uhr ausgestrahlte Sendung „Diagonal – Radio für Zeitgenossen“ hört, kann erahnen, was da auf die Hörer zukommt. Vergangen Samstag beispielsweise wurde eine Diskussion angepriesen, in der es um Links- und Rechtsextreme ging. Ein interessantes Thema.

Die einzigen Diskussionsteilnehmer waren der linke Politologieprofessor Anton Pelinka – er lehrt jetzt an einer Universität in Budapest –, und Lisa Mittendrein, Sprachrohr der linksextremen, aggressiven und ein wenig naiv-schrulligen Organisation attac. Sie diskutierten wie erwartet: linksideologisch und fernab jeder Realität.

Derartiges ist nach der Ö1-Reform im zwangsgebührenfinanzierten Vorzeigesender des ORF in verstärktem Ausmaß zu erwarten. Eine Spielwiese für rot-grüne Ideologen. Derzeit gibt es in Ö1 noch mehr Musik als Wort. Damit wird es nach der Reform vorbei sein.

Für zuversichtliche Musikfreunde unter den Ö1-Hörern bleibt nur die Hoffnung, dass der Stiftungsrat – das oberste Kontrollgremium des ORF muss den Vorschlägen zustimmen – die Reformpläne abschmettert. Wahrscheinlich ist das allerdings nicht.