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Andreas Tögel
 

Keine Sorge, das wird nicht die 1137. Betroffenheitsadresse angesichts eines Flugzeugabsturzes. Es handelt sich vielmehr um eine Zeile aus dem einst von Hans Albers gesungenen Lied mit dem Titel „Flieger, grüß mir die Sonne“, die als Titel für diesen Beitrag geeignet erscheint. Wie heißt es in Orwells „Farm der Tiere“: Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher als andere.

Worum geht es? Nun, seit einiger Zeit ist es in der Alpenrepublik nicht mehr möglich, den Fernseher einzuschalten, ohne einer grell geschminkten Tunte ansichtig zu werden. Wurscht, zu welcher Tageszeit man einschaltet. Das könnte sich, so meinen optimistisch veranlagte Heteros, ändern, sobald der Eurovision Song Contest 2015 über die Bühne gegangen sein wird. Immerhin siebzig Prozent der daran beteiligten „Künstler“, so ein Insider, der es wissen muss, seien ja schwul. Haben die ihren regenbogenfarbenen Großkampftag erst einmal hinter sich, könnte – wenigstens bis zum „Live-Ball“ – ein wenig Entspannung eintreten.

Woran sich indes mit Sicherheit nie etwas ändern wird, ist die totale Dominanz einer radikal linken Meinungsmache und einer entsprechend gefärbten Berichterstattung im Staatsrundfunk. Keine Informationssendung im „Bildungsradio“ Ö1, die nicht verblüffend an den Tonfall der Medien in der selig entschlummerten „DDR“ erinnert. Antikapitalismus, Klassenkampf, linker Utopismus, flammende Appelle für Umverteilung und Gleichmacherei, Kampf dem – selbstverständlich menschengemachten - Klimawandel, und so weiter und so fort …

Konservative oder liberale Denker kommen in der dunkelroten Medienorgel so gut wie nie zu Wort. Falls doch, dann als „Krokodil“ in einer Diskussionsveranstaltung, wo sie einer Phalanx linker Schwätzer und einem schamlos parteiischen Moderator gegenüberstehen und zum Gaudium der anwesenden Claqueure fertiggemacht werden dürfen. Nur besonders leidensfähige Zeitgenossen sind imstande, derart tendenziösen Mist zu ertragen, ohne massiven Brechreiz zu entwickeln.

Gegenwärtig scheint man im ORF die Jean-Ziegler-Wochen ausgerufen zu haben. Sowohl im Radio, als auch im Fernsehen ist der streitbare ultralinke Soziologe unentwegt zugange. Selbstverständlich hat jedermann das Recht, sich zu blamieren, so gut er kann. Das gilt auch für einen gelegentlich bereits etwas verwirrt wirkenden Greis aus der Schweiz. Dass der Großteil der von ihm erhobenen Behauptungen einer kritischen Prüfung nicht standhält, weiß schließlich jeder, der sich den Tort angetan hat, wenigstens eines seiner zahlreichen Bücher zu lesen.

Die harmlose Absonderung von Unsinn hat allerdings eine völlig andere Qualität als der öffentliche Aufruf zu tödlichen Gewalttaten, die einigermaßen offensichtlich als „Verhetzung“ im Sinne des österreichischen Strafrechts (§ 283 STGB) zu werten sind.

Ziegler gab im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bei Stöckls "Nighttalks“ in einer Debatte folgendes von sich: „Spekulanten gehören aufgehängt! Punkt.“  Unmittelbar davor hatte der Journalist Michael Fleischhacker darauf hingewiesen, dass es „reiche Spekulanten“ in Schottland gewesen seien, die mit Preisgarantien für künftige Ernten den Bauern die Sicherheit verschafft hätten, auch im Fall einer Missernte nicht verhungern zu müssen.

Dass Ziegler offenbar gar nicht begriffen hat, dass „Spekulation“ in diesem Fall eine durchaus segensreiche Wirkung entfaltet, ist irrelevant. Entscheidend ist allein der Umstand, dass der Mann Menschen getötet sehen möchte, die sich nicht nach seinen Vorstellungen verhalten. Dass diese von ihm ins Visier genommenen Menschen sich zudem rechtschaffen – wenn auch dem Eigennutz folgend – dennoch „wohltätig“ im Sinne armer Agrarier betätigen, bildet nur noch den Tupfen auf dem i.

Ein vergleichbarer Fall, in dem etwa ein Konservativer zum Mord an Sozialschmarotzern oder korrupten (linken) Politikern aufrufen würde, ist ganz und gar unvorstellbar. Der Betreffende würde wohl noch während der Sendung verhaftet und abgeführt werden. Ein ehemaliger „Sonderberichterstatter der UN für das Recht auf Nahrung“ und Ex-Abgeordneter der Schweizer Sozialisten dagegen darf derartige Ungeheuerlichkeiten absondern, ohne dass die hilflose Moderatorin auch nur mit einer Wimper zuckt.

Angesicht des allgemein unterirdischen Niveaus einschlägiger Sendungen des österreichischen Rotfunks fällt es nicht leicht, besondere Tiefpunkte auszumachen. Die Sendung mit Jean Ziegler (gegen den mittlerweile Strafanzeige nach $ 283 STGB erstattet wurde) bildet eine der seltenen Ausnahmen.