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Werner Reichel
 

2016 laufen die ORF-Rechte an der Formel 1 aus.  ORF-Finanzchef Richard Grasl will sie nicht mehr um jeden Preis verlängern und das Geld lieber in österreichische Filme und Serien investieren. Das ist ein guter Gedanke, denn die Formel 1 - wie auch alle anderen breitenwirksamen Sportarten - haben im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ohnehin nichts verloren. Die teuren Übertragungsrechte verschlingen sinnlos Gebührengelder, obwohl es ohnehin genügend Privatsender gibt, die solch Sportarten liebend gern ausstrahlen würden – wenn sie der ORF nicht immer mit Gebührengeldern überbieten würde.  Ein öffentlich-rechtlicher Sender sollte sich um die Randsportarten kümmern. Der  ORF sieht sich aber noch immer als normaler Player am TV-Markt, der im Kampf um Quoten die private Konkurrenz kleinhalten muss. Nur wenn die Quoten zurückgehen, redet man sich gerne auf das „anspruchsvolle“ Programm aus.

Der öffentlich-rechtliche Status  ist für den Staatsfunk weniger Programmauftrag, als vielmehr eine sprudelnde Gebühreneinnahmequelle und damit ein riesiger Wettbewerbsvorteil.

Deshalb hat man auch kein Problem die extrem teuren Rechte solche Sportarten zu kaufen, helfen sie doch die mauen Quoten nicht noch weiter abstürzen zu lassen. Warum der ORF die Formel 1 Rechte nun tatsächlich auslaufen lassen könnte, dürfte  nicht so sehr daran liegen, dass man das Geld lieber in echten öffentlich-rechtlichen Content stecken möchte, sondern daran, dass die  Formel 1 in jüngster Zeit ein Quotenproblem bekommen hat.

In Deutschland überlegt derzeit sogar RTL den Ausstieg. Der Grund, der deutsche Privatsender hat in der abgelaufenen Saison die schlechtesten Formel 1-Quoten seit 1994 eingefahren (RTL zahlt rund 50 Millionen Euro an Übertragungsrechten pro Saison).

Wenn auch der ORF auf die Formel 1 verzichten sollte, dann macht er das im Grunde aus denselben Beweggründen wie RTL, mit Sparen oder öffentlich-rechtlichem Auftrag hat das recht wenig zu tun.