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Elisabeth Hennefeld
 

Das Morgenjournal kommentiert Mord im Nahen Osten im Landwirtschaftsjargon. Wieso eigentlich?

Es ist 7 Uhr früh. Man hat gerade das erste Aug aufgemacht und überlegt noch, ob das zweite folgen soll. Und man hört dabei das Ö1-Morgenjournal; was für sensible Gemüter prinzipiell schon ein Fehler ist. Mord, Todschlag oder Steuerpläne der Gewerkschaft können einem vor dem ersten Kaffee schon einmal zu viel werden. Was mich aber ganz besonders geärgert hat, war die Meldung über Videos der IS, „wo das [Töten] von Menschen zelebriert wird“. Nur dass die Ö1-Redaktion von allen möglichen Verben, die den Übergang vom Leben zum Tod umschreiben können, sich ausgerechnet eines aussuchen musste, bei dem es normalerweise um Tiere geht. Muss das wirklich sein?

Es sind die Nachrichten und keine Lesung des Bachmann-Preises. Da ist es nicht notwendig, eine tragische/skandalöse Tatsache auch noch künstlerisch-eloquent auf zu munitionieren, um den Hörer zusätzlich emotional aufzuwühlen. Es reicht doch schon, dass die Täter diesen Akt „zelebrieren“, was dem Ganzen sowieso schon eine ausschmückende, wertende Note verleiht. Aber die Opfer müssen darüber hinaus auch noch „hingeschlachtet“ werden.

Wie moderne Medien gerne Fakten und Meinung miteinander vermengen, ist bekannt; ja, nicht zuletzt Gegenstand dieser Seite. Doch meine ich, sollten sich Qualitätsmedien nicht nur diverser ideologischer Schlagseiten enthalten, sondern auch schreckliche Tatsachen möglichst emotionslos berichten. Der geneigte Hörer kann sich den Rest schon denken.