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Werner Grotte
 

In den Werbeblöcken des ORF finden sich derzeit Einschaltungen, in denen etwa ein Türke im Frack erklärt, warum er so gerne Österreicher und wie stolz er auf seine Heimat ist. Im Insert erfährt man, dass der Mann als Opernball-Choreograph wirkt. Und dass angeblich schon jeder vierte im heimischen Kunstbereich Schaffende Migrationshintergrund hat. Wie schön.

Besieht man sich dann die zum Schluss eingeblendete Internet-Adresse (www.stolzdrauf.at), erklären weitere Menschen mit ebensolchem Migrationshintergrund ähnlich profanes. Die ganze Aktion läuft unter Ägide des Österreichischen Integrationsfonds und wurde laut Eigendefinition von ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz initiiert. Auch schön.

Was irgendwie nicht ganz nachvollziehbar ist, warum da im Staatsfernsehen darüber gejubelt wird, dass sich zumindest ein paar Einwanderer in diesem Lande anständig benehmen, anspruchsvolle Berufe ausüben und sich – angeblich - als echte Österreicher fühlen. Das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein und keiner besonderen Hervorhebung bedürfen. Egal, ob die Einschaltung (auf Steuerzahlers Kosten) bezahlt ist oder als Staatsinitiative vom Staatsfunk gratis ausgestrahlt wird.

Denkt man nämlich über die Aussagekraft dieser Aktion näher nach, wird einem rasch bewusst, dass hier versucht wird, die Realität umzudrehen. So ist etwa die Arbeitslosigkeit speziell unter jungen Einwanderern besonders groß – meist aufgrund mangelnder Bildung und Deutschkenntnisse. Die Ghettobildung und Radikalisierung wird speziell unter Moslems immer stärker. Die verschiedenen Kriminalitäts-Sparten werden fast ausschließlich von Ausländern oder Einwanderer-Gruppen dominiert, wie etwa der Drogenhandel durch Nigerianer.

Selbst bei den Morden finden sich unter den Tätern in den letzten Jahren fast nur noch Ausländer. Bestes Beispiel dafür ist der sogenannte „Handgranaten-Mord“, dessen Täter (samt Täterin) in Wien gerade vor Gericht stehen. Interessant dabei: Hier berichtet der ORF in keinem Wort über die Herkunft der Täter. In den Prozessberichten hört man stets lediglich von Angeklagten oder mutmaßlichen Tätern. Dass diese aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen, muss man in der Zeitung nachlesen.

Dabei wäre es sicher eine Herausforderung für ORF-Redakteure, als Gegenstück zu „stolzdrauf.at“ auch eine Kampagne mit „nichtstolzdrauf.at“ zu fahren – als abschreckendes Beispiel. Im Sinne der Ausgewogenheit. Aber da müssten die ORF’ler wohl über ihren eigenen rot-grünen Schatten springen.