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Werner Grotte
 

Eine seltsame Meldung vernahm man Mittwoch in den 13 Uhr-Nachrichten auf Radio Niederösterreich: So sei in Wien bereits seit Mai eine sogenannte „Islamismus Task Force“ am Werk, um die Radikalisierung Jugendlicher zu untersuchen. Mitglieder dieser Gruppe seien „Rot-Grüne Politiker und Experten“. Mittlerweile habe man drei Gebetsräume lokalisiert, in denen für den Dschihad rekrutiert werde. Der Islamischen Glaubensgemeinschaft werde empfohlen, „weniger sorglos“ mit dem Thema umzugehen.

Schon der Name dieser „Task Force“ zeigt recht deutlich, wie nah die Schöpfer ihrer Heimat und Muttersprache stehen. Aber schließlich waren und sind es ja primär jene Rot-Grünen Politiker (und Politikerinnen, ein wenig Gendern muss sein), die all jene förmlich ins Land und vor allem nach Wien gebeten haben, die jetzt eine hochexplosive Parallelgesellschaft darstellen. Und deren Kinder, oft in dritter Generation noch nicht wirklich des Deutschen mächtig, natürlich mehr arbeitslos und perspektivenlos dastehen als österreichische Jugendliche.

Welch gefährlicher Brandsatz da entsteht, zeigte sich schon vor fünf Jahren im Prozess gegen den Internet-Terroristen Mohamed M. (ja, genau der mit der konvertierten Freundin Mona S., die vor Gericht den Schleier nicht abnehmen wollte). Abgesehen von seinen radikalen Äußerungen brach er an fast jedem der rund zehn Prozesstage eine körperliche Auseinandersetzung mit der Justizwache vom Zaun, beschimpfte das Gericht und Österreich. Später ging er nach Syrien um richtig zu kämpfen.

Abgesehen von diesem Strafverfahren, dessen Ursachen man nach Hinweisen aus Deutschland beim besten Willen nicht mehr übersehen konnte, werden Moslems in Österreich, allen voran natürlich Wien, mit Samthandschuhen angefasst. Nicht einmal die Finanz traut sich jene vielen Türken-Geschäfte zu untersuchen, die täglich, auch am Wochenende, bis spät in den Abend hinein offen halten, statt Angestellter meist nur irgendwelche Familienangehörigen mithelfen lassen und damit den letzten österreichischen Greißlern, die das nicht dürfen, das Geschäft ruinieren. Ein klarer Fall von Wettbewerbsverzerrung – aber leider Realität. Denn am Wochenende offen halten darf man nur mit einer Bäckerei-Lizenz. Und die haben die wenigsten dieser Geschäfte, in denen meist Waren aller Art zu kaufen sind. Man erinnere sich an die legendären „Sonntagsrebellen“ in der Wiener Innenstadt, die das als Österreicher versuchten – sie wurden allesamt zu Geldstrafen verdonnert.

Bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft werden sie sich über das laue „Ersuchen“ der Rot-Grünen Task-Force zerkugeln. Denn selbst wenn man dort etwas gegen die Radikalisierung muslimischer Jugendlicher (und Erwachsener) tun wollte, ist ein solches Ansinnen mangels Einheitlichkeit von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das zeigt sich ja sehr deutlich im Irak oder in Syrien, wo verfeindete Moslem-Gruppen oder radikale Sekten sich gegenseitig umbringen. Die sozialen Spannungen in vielen islamischen Familien können die Glaubensführer auch nicht lösen. Da müsste man schon bei der Bildung ansetzen. Und das scheitert, speziell bei Mädchen, oft an der radikalen Einstellung der Eltern. Im Extremfall führt dies zu brutaler Eskalation wie bei der islamistischen Terrorsekte Boko Haram (übersetzt: Keine westliche Bildung) in Nigeria, die immer wieder Schulmädchen entführen und am Sklaven- oder Zwangsehemarkt verkaufen.

Die Regierenden haben uns also eine unberechenbare Zeitbombe ins Land geholt. Den Denkzettel wird es wohl bei der nächsten Wahl geben. Apropos: Die „Task Force“-Nachrichtenmeldung war wenig später am Nachmittag nicht mehr im ORF-Programm, auch im Internet sucht man sie vergeblich.