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Claus Reitan
 

Aus den Werken mancher Kollegen spricht selbst bei ernsten Themen gelegentlich eine Prise Humor. „Gehört geklärt“ titelte der Standard zur offenen Fragen nach einem fix zu bestellenden Senderchef für Ö1. „Ein Ö1-Chef wird kommen“, hieß es in dem kurzen Standard-Bericht zur schon mehr als vier Monate dauernden Personalie. Nix da, las man es anderntags: „Kein Chef wird kommen“ sagte Gerhard Moser, ORF-Zentralbetriebsratschef. Der ausgeschriebene Job des Ö1-Chefs sei nicht vergleichbar mit jenen von Ö3 oder FM4, denn es fehle an Durchgriffsrecht auf Personal und Budget. Es handle sich um eine koordinierende Funktion, so Moser. Ups! Und was meinen wir jetzt? Zur Frage, ob ein oder kein Chef kommen wird? Ganz klar: Einen Chef, eine Chefin wird es brauchen. Denn beispielsweise präsentiert diese Woche die Schriftstellerin Julya Rabinowich in den Gedanken für den Tag ihre Zustimmung zur Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare. Okay. Das muss zulässig sein. Selbst wenn es in eine Sendeleiste zu Politik und Gesellschaft besser passt als in eine zur Religion und morgendlichen Erbauung. Aber quantitativ und qualitativ muss für gegenteilige Ansichten und Argumentationen ebenso Platz sein in Ö1. Es geht um mehr als nur um Koordination, es geht um die – aus guten Gründen – gesetzlich vorgeschriebene Berücksichtigung der Meinungsvielfalt. Gut möglich, dass es dafür eine Chefin oder einen Chef braucht, und zwar mit Durchgriffsrechten.