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Werner Grotte
 

Der gestrige Feiertag verhalf vielen Österreichern zu einem verlängerten Wochenende. Doch was wurde da eigentlich warum gefeiert? Beim ORF erfuhren wir es nicht. Da prägten der Erdogan-Besuch, die Höhlen-Rettung, der Spielberg-Autorennzirkus, der Stadler-Prozess und die allumfassenden Dauerstaus im Land das Berichts-Schema. Weder in den Regionalnachrichten noch in der ZIB nahm man sich des Themas an – trotz einer Vielzahl von Fronleichnams-Umzügen mit teils prominenter Beteiligung in ganz Österreich. Auch im ORF-Internet findet sich keinerlei Hinweis auf den Feiertag, nicht einmal im Heiligen Land Tirol.

Fronleichnam gilt in der katholischen Kirche als Hochfest im Kirchenjahr. Das im 13. Jahrhundert unter Papst Urban IV. etablierte „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ am 60. Tag nach dem Ostersonntag wird als Bekenntnis zum Glauben gesehen und nach außen hin durch feierliche Prozessionen demonstriert. Dabei wird von festlich gekleideten Gläubigen die Monstranz unter einem Stoffbaldachin im Festzug „zur Dokumentation des lebendigen Jesus“ durch die Straßen getragen – als „Ausdruck des gelebten Christentums“. Auch in Wien fanden solche Prozessionen am Donnerstag statt, die größte in der Innenstadt unter Beteiligung vieler tausend Gläubiger unter Kardinal Christoph Schönborn.

Sitzen also in den ORF-Landesstudios lauter Antichristen? Und lauter Anti-Journalisten? – Schließlich wird über jede Homo-Demo oder jedes Anliegen sich diskriminierend fühlender Randgruppen ausführlich berichtet; für das SPÖ-Donauinselfest trommeln seit Wochen alle ORF-Sender im Takt – aber einen traditionellen und auch von der Bevölkerung vielfach wahrgenommenen christlichen Feiertag verschweigt man. Es entsteht der Eindruck, dass der Staatsfunk immer mehr in die Nähe jener rückt, die Österreich und seine (christlichen) Wurzeln möglichst gründlich vergessen wollen. Cui bono? Quo vadis, Austria?