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Andreas Unterberger
 

Es gibt offenbar keine Kühnheit, die sich der ORF nicht erlauben könnte. Jetzt will er sogar noch eine weitere neue Radiosenderkette. Statt dass irgendwer etwa die Diskussion führte, warum der ORF sich "Blue Danube Radio" eingenäht hatte, das einst als staatsmännische Dienstleistung für die in Österreich wohnenden Ausländer Frequenzen erhalten hatte, die dann aber plötzlich vom ORF für einen kaum gehörten Musiksender verwendet worden sind. Der neue Sender soll "FM 21" heißen und die "ganz Jungen" an den Staatssender binden, die diesem ja scharenweise davonlaufen.

Nur zur Erinnerung: Die Ansuchen vieler Nicht-ORF-Bewerber um eine Radiolizenz sind abgelehnt worden. Aber das hindert den Staatssender nicht, sich noch breiter zu machen. Er benutzt dazu die diversen Vorstöße  von Küntlervereinen, die sich für ihre Klientel in die Schlacht werfen und mehr österreichische Inhalte verlangen. Offen ist nur, ob der ORF mit dem Vorschlag, einen neuen Sender zu bekommen, ganz raffiniert gegen ihn gerichtete Kritik nutzt, oder ob diese Proteste eh alle abgesprochen waren.

Diesen Vorschlag machte der altneue ORF-General Wrabetz bezeichnenderweise, noch bevor der neue Stiftungsrat auch nur das erste Mal getagt hat. Unverständlich? Nein, keineswegs. Wrabetz muss sich keine Sekunde vor diesem angeblich unabhängigen Stiftungsrat fürchten. Es ist ja schon alles in der Partei ausgemacht worden.

Womit man auch sieht, wie ernst das SPÖ-Gerede war, dass man mit Wrabetz unzufrieden sei, dass der ORF künftig ganz anders aussehen werde. Das war alles nur raffinierte Taktik, um der ÖVP - und den anderen Parteien der Rechten - Sand in die Augen zu streuen: Denn besser für die SPÖ als derzeit kann der ORF gar nicht mehr werden. Aber es macht sich halt gut, wenn die anderen glauben, es werde irgendetwas anders . . .