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Werner Reichel
 

In Gänserndorf zwingt ein 31-Jähriger einen LKW zum Anhalten. Weitere Autos bleiben stehen. In ihnen sitzen Familienmitglieder des 31-Jährigen. Sie prügeln gemeinsam auf den LKW-Lenker und seinen Beifahrer ein. Die beiden jungen Männer werden dabei schwer verletzt. Das berichtet der ORF Niederösterreich auf seiner Internetseite. Über die Täter erfährt man in dem Artikel nur das Alter und das Geschlecht. Herkunft oder Vornamen braucht der gebührenzahlende ORF-Konsument nicht zu wissen. Die ORF-Meldung wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Man fühlt sich nicht informiert, sondern verarscht. Wobei jeder, der ohne politisch-korrekte Scheuklappen durchs Leben geht, ohnehin genau weiß, dass es sich bei dem prügelnden Familienclan mit größter Wahrscheinlichkeit nicht um eingeborene Gänserndorfer handelt. Die sind eher selten mit mehreren Autos unterwegs, sofern es überhaupt noch einen gibt.

Trotzdem stellt sich die Frage, warum der ORF-Konsument nur mit speziell ausgewählten  Informationen abgespeist wird? Der Wiener Publizistikwissenschaftler Fritz Hausjell weiß die Antwort: "Hinweise auf Migrationshintergrund sind völlig entbehrlich."  Hausjells Meinung hat sich beim ORF  und vielen anderen Mainstreammedien mittlerweile als "journalistische" Tugend durchgesetzt. Der Nachrichtenkonsument braucht nicht zu wissen, woher der Täter kommt. Oder besser: Er darf es nicht wissen. Wir lassen uns unser schönes rosarotes potemkinsches Multikulti-Dorf nicht durch die blöde Realität kaputtmachen, so offenbar das Credo der ORF-Mitarbeiter. Man ist und fühlt sich als linker Volkspädagoge und nicht als unabhängiger Berichterstatter. Selbst der kleine ORF-Chronik-Redakteur will die Welt "verbessern".

Und die Volkserzieher im ORF entscheiden, kraft ihrer selbst zugesprochenen Autorität, wann man dem gemeinen Rezipienten die Herkunft eines Unholds mitteilen darf oder muss und wann nicht. Denn es ist nicht so, dass die Angabe der Herkunft immer rassistisch und somit böse wäre. Da gibt es ganz eigene politisch-korrekte Regeln. So berichtet etwa ORF Wien auf seiner Seite, dass es sich bei jenen drei Männern, die beim Praterfest drei Frauen brutal niedergeschlagen haben, um Polen handelt.

Die Herkunft, die Nationalität oder der Migrationshintergrund spielt immer nur dann keine Rolle, wenn der Täter aus ganz bestimmten Weltgegenden und Kulturkreisen kommt. Ist der Verbrecher ein autochthoner Europäer, ein Amerikaner, Japaner, Chinese oder Australier, so darf und soll die Herkunft sogar angegeben werden. Wenn es sich um einen waschechten Österreicher handelt, dann wird das sogar regelrecht zelebriert und ausgeschlachtet. Die Absicht dahinter ist klar. Dass Gruppen mit bestimmtem Migrationshintergrund in der heimischen Kriminalstatistik überrepräsentiert sind,  ist evident. Der ORF versucht deshalb, mit  seiner einseitigen Informationsstrategie der Öffentlichkeit ein völlig anderes Bild zu vermitteln. Ganz im Sinne  der politisch korrekten Glaubenssätze, wie sie aus Wien und Brüssel vorgegeben werden. Es ist eine Art öffentlich-rechtlicher Desinformationsauftrag. Der allerdings immer weniger funktioniert. Die Bevölkerung lernt sehr schnell, zwischen den Zeilen zu lesen.

Wenn die Schere zwischen den Alltagserfahrungen der Österreicher und der medial vermittelten Realität immer weiter aufgeht, dann verlieren die Medien allmählich ihre Glaubwürdigkeit. Und je weiter sich die Berichterstattung von der Wirklichkeit entfernt, desto lächerlicher wird  sie. So wie damals, kurz vor Ende des Irakkriegs, als Informationsminister "Comical Ali" den baldigen Sieg über die US-Truppen im Staatsfernsehen verkündete und die ersten amerikanischen Panzer bereits in Bagdad eingefahren sind.