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Gudula Walterskirchen
 

Nun sind sie also überstanden, die obligaten Jubiläumsfeiern zum 80. Jahrestag der Februarkämpfe 1934. Im Hinblick auf die mediale Rezeption und Darstellung sind sie (leider) genau so abgelaufen, wie befürchtet: Mit überdeutlicher Schlagseite nach links. Es wurde ausschließlich die Sichtweise der Sozialdemokratie wiedergegeben, schablonenhaft und einseitig.

Alle, die man zu Wort kommen ließ, bliesen ins selbe Horn. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die zu anderen Schlüssen kamen als zu den stereotyp falschen, die seit Jahrzehnten verbreitet werden, wurden totgeschwiegen, wie etwa Professor Gottfried-Karl Kindermann. Sie kamen nicht einmal in den Literaturlisten des ORF-Service vor.

Dafür durfte sich der studierte Theologe und Soziologe Emmerich Tálos in allen Sendungen – von „Betrifft Geschichte“ bis zum täglichen „Radiokolleg“, in einer Onemanshow ausführlich über den Schrecken des „Austrofaschismus“ und den selbstlosen Kampf der Arbeiter für Demokratie und Freiheit verbreitern. Streng wissenschaftlich objektiv, natürlich. Und unwidersprochen.

Kontroversielles wurde nicht zugelassen. Wozu Historiker oder andere Wissenschaftler befragen, die sich ausführlich mit den 30er Jahren in Österreich beschäftigt hatten und womöglich zu einem anderen Schluss gekommen sind? Die Hörer sollten sich bei diesem Thema, das zum kontroversiellsten der österreichischen Zeitgeschichte zählt, nur ja nicht selbst ein Urteil bilden, sondern die einzig erlaubte Darstellungsweise fix fertig geliefert bekommen. Gehirnwäsche vom Feinsten.

Für einen Sender wie Ö1, der sich an ein interessiertes und gebildetes Publikum wendet, eine Schande!