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Andreas Lindner (Online Di, 26.04.2016, 15:26)
War da was...?
Link: www.orf.at

Interessantes ist derzeit zu vernehmen - zumindest, wenn man sich in diversen (online-)Tageszeitungen zum Tagesgeschehen informiert und die staatliche Sendeanstalt dabei ein wenig ausser Acht lässt.

Brigitte Ederer fordert öffentlich den Rücktritt von Werner Faymann. Ferdinand Lacina fordert öffentlich den Rücktritt von Werner Faymann. der Innsbrucker SPÖ-Chef Buchacher fordert öffentlich den Rücktritt von Werner Faymann. Dazu hat sich Hannes Androsch wenig schmeichelhaft zur derzeitgen SPÖ-Spitze geäussert und auch Franz Vranitzky – der „sich an Personaldiskussionen grundsätzlich nicht beteiligt“ – hat im Ö1 Journal ganz unverholene Kritik kundgetan. Und schließlich hat auch noch der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser öffentlich überlegt, den nächsten Parteitag vorzuverlegen („der Ort, an dem personelle Entscheidungen zu treffen seien“), um einen „Schwebezustand bis November“(!) zu vermeiden. Und sogar in der Gewerkschaft beginnt man offenbar, die Fäden an denen der Kanzler seit Jahren zu hängen scheint, langsam zu kappen.

Davon aber erfahren ORF-Nachrichtenkonsumenten gar nichts bis sehr wenig und allerhöchstens sehr fragmentiert, um nur ja den Eindruck zu kaschieren, dass im SPÖ-Kelomat der Druck gegen Faymann steigt.

Dabei weiß man doch anhand zahlreicher Beispiele, wie ausführlich der ORF berichten kann, wenn etwa nur ein einzelner Gemeinderatsabgeordneter oder etwa ein Parteiobmann längst vergangerer Tage Kritik an einem aktuellen Parteiobmann äussert. Ihre Kampagnentauglichkeit haben diverse ORF-Redakteure hinlänglich unter Beweis gestellt und unter medialem Dauergetöse Obmanndiskussionen herbeikampagnisiert oder effektiv aufgeblasen, wo es ursprünglich gar keine gab.

Da scheint es also nur konsequent, halt auch einmal möglichst still zu halten, wenn es nun offenbar tatsächlich eine Obmann- oder sogar eine sich täglich steigernde Kanzlerdiskussion gibt.

Das es halt jetzt zufällig um die SPÖ geht, spielt dabei natürlich überhaupt keine Rolle für die ORF-Redakteure.

Apropos Euler-Rolle, wo war der beruflich nochmal angestellt, bevor er „Kommunikationschef der SPÖ“ geworden ist...?